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Biene ist nicht gleich Biene

Alle Schutzmaßnahmen unseres Projekts SWL-EnergieBiene gelten primär wildlebenden Insekten wie Wildbienen, um eine intakte Biodiversität zu erhalten.

Unter den Insekten genießt zwar die Honigbiene die größte Bekanntheit, weshalb Imkern derzeit gewissermaßen im Trend liegt – fast 870.000 Bienenvölker schwirren in Deutschland umher. Allerdings leistet die Wildbiene zwei Drittel der gesamten Bestäubungsleistung und ist damit wesentlich effizienter. Zum Beispiel fliegen Hummeln im Vergleich zu Honigbienen in der gleichen Zeit drei- bis fünfmal so viele Blüten an. Von den 2.500 Wildbienenarten in Europa sind 560 in Deutschland heimisch. Über 35 Prozent ihres Bestandes sind stark gefährdet, 5,5 Prozent sogar vom Aussterben bedroht.

Wildbienen fliegen bereits ab März, während es Honigbienen noch zu kalt ist. Am Tag können z.B. Mauerbienen und Hummeln bis zu 5.000 Blüten bestäuben, dabei besuchen sie auch Blüten, deren Nektar sich in tiefen Röhren versteckt, die von Honigbienen aufgrund ihres Körperbaus gemieden werden.

Die kurze Lebenszeit der Wildbienen von vier bis acht Wochen ist an die Blühzeit vieler Pflanzen optimal angepasst. Durch ihre geringe Flugleistung von 100 bis 1.500 Metern können sie isch nicht weit von ihren Nestern entfernen, was besonders im Obst- und Gemüseanbau von Vorteil ist.

Honigbienen führen ein von Menschen „umsorgtes“ Leben im Bienenstock. Wildbienen leiden dagegen unter Fressfeinden, Futtermangel, Krankheiten und sind stets auf der Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten.

Auch die Spezialisierung von etwas 30 Prozent der Wildbienenarten auf bestimmte Pflanzenarten kann zum Verhängnis werden, wenn diese Pflanzen als Nahrungsquelle nicht mehr vorhanden sind. Honigbienen können bis zu zehn Kilometer weit fliegen und sind als Generalisten weniger gefährdet.